Top-Produkte für bessere Estriche

22.01.2024

Dem Estrich kommt beim Bauen weiterhin wachsende Bedeutung zu – und das nicht nur als essentielle Basis für den folgenden Bodenbelag. Estrich erfüllt im Industriebereich eine wichtige Funktion in Bezug auf die Belastbarkeit des Bodens. Im Wohnungsbau hingegen sorgt die Gesamtkonstruktion für eine Trittschalldämmung sowie wärmedämmende Schicht, wodurch energetische Verluste vermieden werden. Die MC-Bauchemie bietet im Produktbereich Screeds unterschiedliche Estrichsysteme an, um die Eigenschaften dieser Tragschicht ganz nach Aufgabenstellung zu optimieren.

Blick auf den Boden des AMG Performance Centers in Essen, dessen Estrich 2022 mit dem Schnellzement MC-Floor TurboCem hergestellt wurde.
Blick auf den Boden des AMG Performance Centers in Essen, dessen Estrich 2022 mit dem Schnellzement MC-Floor TurboCem hergestellt wurde.
© MC-Bauchemie 2024

Estrich kommt heute in einer Vielzahl von Varianten zum Einsatz. Die Begriffsnorm DIN EN 13318 definiert Estrich grundsätzlich als eine Schicht oder als Schichten aus Estrichmörtel, die auf der Baustelle direkt auf dem Untergrund, mit oder ohne Verbund, oder auf einer zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschicht verlegt wird bzw. werden. Dabei erfüllt der Estrich zwei Aufgaben. Er stellt die geforderte Ebenheit des Bodens sicher und nimmt den vorgesehenen Bodenbelag auf. Welche konkreten Anforderungen an ihn gestellt werden, hängt im Einzelfall von der beabsichtigten Nutzung und der damit verbundenen Belastung ab. Darüber hinaus sind der Oberbelag, die geplanten Bauzeiten und nicht zuletzt die Bedingungen auf der Baustelle weitere wichtige Faktoren.

 

Erste Kriterien zur Spezifikation des Estrichs ergeben sich durch den Einbau: Verbundestrich ist direkt mit dem Tragbeton verbunden und besonders stark belastbar. Er kommt in der Industrie sowie z. T. auch in Kellern zum Einsatz. In Wohnräumen wird Estrich dagegen ohne unmittelbare Verbindung mit angrenzenden Bauteilen verlegt. Diese „schwimmende“ Konstruktion ist in Deutschland aufgrund der Anforderungen an Schall- und Wärmeschutz die Regel.

Die fünf Arten von Estrich

Vor allem werden Estriche durch das Bindemittel unterschieden, das dem Estrichmörtel zugesetzt wird. Der Zementestrich (CT) ist die derzeit am häufigsten verwendete Estrichart. Er wird im Innen- und Außenbereich angewandt und bietet ein breites Einsatzspektrum, benötigt aber in der Regel eine lange Trocknungszeit. Calciumsulfatestrich (CA), auch Anhydritestrich genannt, wird fast ausschließlich als Fließestrich eingebaut. Er zeichnet sich durch eine gute Wärmeleitfähigkeit, ein geringes Spannungsverhalten und die Fähigkeit zur Herstellung sehr ebener Oberflächen aus. Dadurch eignet er sich besser für den Einsatz bei großen fugenlosen Flächen sowie in Bereichen, in denen Fußbodenheizungen geplant sind. Extrem robust ist Kunstharzestrich (SR), der mit Epoxidharz hergestellt wird. Er ist nicht nur gegenüber Wärme und Kälte unempfindlich, sondern auch gegenüber vielen Chemikalien. Damit ist er auch für Industrieböden geeignet, die hohen Belastungen ausgesetzt sind. Eine seltenere Alternative für Industrieböden, die besonders beansprucht werden, ist Magnesiaestrich (MA). Er bewährt sich hier vor allem dank seiner hohen Festigkeit und Belastbarkeit. Ebenfalls seltener kommt Gussasphaltestrich (AS) zum Einsatz, der das Bindemittel Bitumen nutzt und bei Temperaturen von rund 250 °C verarbeitet werden muss.

Für guten Grund: Estrichsysteme der MC

In Deutschland werden bei Neubauten aktuell überwiegend Zement- oder Calciumsulfatestriche eingebaut. Der Estrichbereich der MC-Bauchemie bietet besonders im Bereich des Zementestrichs ein umfassendes Portfolio von Produktsystemen. Je nach Anforderung können diese die Trocknung des Zementestrichs beschleunigen, die Verarbeitung erleichtern, hohe Frühfestigkeiten und Endfestigkeiten für eine frühe Belegreife und eine schnelle Begehbarkeit erreichen oder für einen guten Haftverbund sorgen. Tim Hillringhaus verantwortet bei der MC das Thema Estrichsysteme, seit Anfang 2016 ist er als Global Product Manager und seit Anfang 2020 auch als Head of Sales Screeds tätig. Seither treibt er insbesondere in Deutschland die Produktsparte stark voran, die in zwei Segmente aufgeteilt ist: Produkte für die Herstellung und die verbesserte Anwendung von Estrich sowie Speziallösungen für die Reparatur und Veredelung von Estrichböden. Dabei reicht das Portfolio von Estrichbeschleunigern und Schnellzementen über Bodenausgleichsmassen sowie Beschichtungs- und Veredelungssystemen bis hin zu Reparatursystemen.

Verarbeitung und Eigenschaften des Estrichs verbessern

„Im Anwendungsbereich geht es darum, die Verarbeitungseigenschaften von Zementestrich zu verbessern“, erläutert Tim Hillringhaus. „Im Gegensatz zu Beton, der vom Werk fertig zur Baustelle geliefert wird, werden beim Estrich nur die Rohstoffe zur Baustelle gebracht. In einer Misch- und Fördereinheit wird daraus der Estrichmörtel, der direkt an den Verarbeitungsplatz gepumpt wird.“

 

Schon hier setzen die MC-Produkte an. Das Pumpen über größere Entfernungen kann zur Herausforderung werden. Gehört eine Schlauchlänge von 40 m zum Alltag, kommt es bei Großbaustellen auch zu Distanzen von rund 100 m, die überbrückt werden müssen. Solche Leistungen sind nur mit Additiven wie MC-Easyscreed möglich. Die hochkonzentrierte Verarbeitungshilfe für Zementestriche verbessert das Pumpverhalten von erdfeuchten Estrichen und sorgt für eine deutliche Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften. Dadurch wird eine wesentlich höhere Verlegeleistung ermöglicht. „Wir hatten mal eine Baustelle, da wurde der Estrichmörtel über 180 m gepumpt – der war sieben Minuten lang im Schlauch unterwegs“, erinnert sich Hillringhaus. Hier konnte nur das Spezialprodukt MC-Easyscreed die Pumpfähigkeit des Estrichs über diesen Zeitraum erhalten.

Schnelle Trocknung dank Beschleunigung

Neben der Verarbeitung stellt die Trocknung des Estrichs einen der wichtigsten Aspekte dar. Davon hängt ab, wie schnell ein eingebauter Estrich belastet und belegt werden darf. „Dieser Punkt ist ein Klassiker, den man eigentlich immer verbessern möchte. Wann hat der Estrich seine erforderliche Restfeuchte erreicht? Wann ist er geeignet, den Bodenbelag aufzunehmen? Ein Standardzementestrich kann nach dem Einbau sechs bis acht Wochen zum Durchtrocknen benötigen, bei widrigen Umgebungsbedingungen sogar länger. Das ist für private Bauherren eine Geduldsprobe – bei Wohnungsbaugesellschaften oder in der Industrie ein echtes No-Go“, erläutert Hillringhaus.

 

Die schwindreduzierenden Estrichbeschleuniger der MC-Powerscreed-Serie der MC für erdfeuchte Zementestriche können das Austrocknen auf sieben bis 14 Tage verkürzen – ein enormer Zeitgewinn und ein klares Plus für Bauherren und nicht das Einzige: Der Estrich lässt sich auch besser verdichten und punktet mit höherer Festigkeit. Dadurch wird die Schichtdicke des Estrichs herabgesetzt und nicht nur eine Fehlplanung hinsichtlich der Bodenhöhe ausgeglichen, sondern auch ein verbesserter Wirkungsgrad unter Fußbodenheizungen erzielt. Schließlich müssen im Idealfall statt 8 cm Estrich nur 5 cm aufgeheizt werden, was im Übrigen auch Material und damit Zeit sowie Geld spart.

Ternäres Bindemittel für Spezialanwendungen Mit MC-Floor TurboCem hat die MC ein Spezialbindemittel entwickelt, das vielfältig einsetzbar ist und als Schnellzement für den Wohnungsbau sowie für die Herstellung von Industrieestrichen bzw. hochfesten Nutzestrichen im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden kann. Die Estricheigenschaften können mit dem One-for-all- Produkt je nach Anforderung über die Dosierung gesteuert werden. Dies ist ein großer Vorteil für Estrichleger, da dies eine einfachere Hand- habe ermöglicht und die Komplexität in puncto Lagerung, Transport und vor allem Anwendung reduziert wird. Darüber hinaus ist mit MC-Floor TurboCem für die Estrichmischung weniger Zement nötig, wodurch im Vergleich zu gängigen Schnellzementen auch Kosten gespart werden können.

 

Da das 2020 eingeführte ternäre Spezialbindemittel chemisch deutlich mehr Wasser bindet, muss nur ein geringer Teil des eingesetzten Anmachwassers verdunsten. Damit kann auch bei kritischen Umgebungsbedingungen die Beleg- reife zielsicher innerhalb weniger Tage erreicht und für gewöhnlich Belegreifewerte zwischen drei und 14 Tagen problemlos realisiert werden. So bietet MC-Floor TurboCem bei Estrichen der Güteklasse C30-F5 eine Verarbeitungszeit von ≥ 90 min, ist nach 12 h begehbar und nach zehn bis 14 Tagen belegreif. Bei C50-F7 bietet er eine Verarbeitungszeit von ≥ 45 min, ist nach 6 h begehbar und nach drei Tagen belegreif.* „Unser Schnellzement hat auch noch den Vorteil, dass er extrem spannungsarm und formstabil aushärtet und die Kriterien für SW1-Estriche nach DIN 18560 erfüllt“, so Tim Hillringhaus.

Schäden am Estrich sicher beheben

Darüber hinaus bietet das Estrichportfolio der MC auch Reparatursysteme. Selbst bei einer ordnungs- gemäßen Estrichverlegung können manchmal Risse oberflächennah oder sogar im ganzen Querschnitt auftreten. Werden diese nicht beseitigt, können diese zu einem späteren Zeitpunkt gravierende Schäden nach sich ziehen. „Es läuft ja nicht immer alles rund auf einer Baustelle, hier und da geht mal was schief – dann muss der Estrich auch mal ausgebessert werden“, sagt Hillringhaus. In solchen Fällen verfügt die MC-Bauchemie mit MC-Estrifan über eine Reihe von Produkten, mit denen Risse in Estrichen kraftschlüssig und nachhaltig geschlossen werden können. So können z. B. mit dem zweikomponentigen Reaktionsharz MC-Estrifan RIS-SL schnell, sauber und sicher sowohl Risse saniert als auch Fugen geschlossen werden. Die Anwendung ist extrem einfach: Stamm- und Härterkomponente werden in der Flasche gemischt und anschließend in die Risse oder Fugen gegossen.

Estrich ausgleichen und schützen

In anderen Fällen muss ein unebener Estrich nivelliert werden. „Es muss ja immer eine gewisse Höhe eingehalten werden, damit die Türen noch aufgehen. Außerdem muss der Estrich eben sein, damit bspw. Fliesen plan liegen. Es will ja niemand eine Motocross-Strecke in seinem Wohnzimmer haben, sondern alles soll schön gerade sein“, erklärt Hillringhaus schmunzelnd. Dafür notwendige Ausgleichsmassen hat die MC ebenfalls im Programm, wie z. B. MC-Floor Easyplan classic, das den Flächenausgleich unebener Zementestrich- und Betonböden im Innen- und Außenbereich ermöglicht.

Auch Produkte für den Oberflächenschutz und die Oberflächenveredelung gehören in diese Kategorie. „Die kommen nicht nur in der Industrie zum Einsatz“, betont Hillringhaus, „sondern genauso im Wohnungsbau. Der Klassiker ist hier der Keller. Da verlegt heutzutage kaum jemand Fliesen, es sei denn, er hat noch Geld übrig. Da reicht dann ein einfacher Anstrich, damit der Boden sich leichter reinigen lässt und ansehnlich aussieht.“ Auch hier stehen unterschiedliche Produkte zur Verfügung, wie z. B. die Imprägnierung MC-Estrifan SI zur Veredelung von mineralischen Oberflächen oder die pigmentierte Bodenversiegelung MC-Estrifan Color Protect. Hinzu kommen mit dem transparenten Universalharz MC-Estripox pro sowie der Epoxidharzbeschichtung MC-Estripox protect weitere Produkte für widerstandsfähige Bodenbeschichtungen.

Fazit

Abschließend fasst Tim Hillringhaus zusammen: „Das Thema Estrich war früher selbst auf dem Bau kaum präsent. Das war einfach ‚die graue Platte, die man haben muss‘. Heute versteht man, wie viel Wissenschaft dahinter steckt – und welche Möglichkeiten der Estrich mit unseren Spezialprodukten bieten kann.“ Das Portfolio der MC ist sehr breit aufgestellt. Es bietet nicht nur Lösungen für praktisch alle Anforderungen, sondern auch viele Vorteile für alle beim Bau Beteiligten. Der Bauherr im Wohnungsbau profitiert von kürzeren Trocknungszeiten und einer daraus resultierenden kürzeren Bauzeit. Der Bauherr in der Industrie profitiert von einem Estrich, der besonders hochwertig ist und eine viel höhere Festigkeit und Widerstandsfähigkeit als der Standardestrich hat, sowie von der teils massiven Zeit- und damit Kostenersparnis beim Einbau. Und nicht zuletzt freut sich der Estrichleger über eine einfachere Verarbeitung und eine höhere tägliche Flächenleistung.

 

* Alle Angaben basieren auf einer Temperatur von 10 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 %.

 

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